Schön daß Sie sich auch für einen Hovawart interessieren!
Der Hovawart ist ein kraftvoller, mittelgroßer, leicht gestreckter, langhaariger Gebrauchshund. Diese Rasse wurde ursprünglich als Hof- und Wachhund gezüchtet.
„Der Hovawart der den Hof verwahrt.“
Der Standard ist bei der F.C.I. unter der Nummer 190 vom 12.01.1998 hinterlegt und der Hovawart wird in der F.C.I.-Gruppe 2, bei den Molosserartigen / Doggenartigen geführt. Der komplette,
offizielle Standard ist auf der Seite der Rassezuchtvereine nachzulesen, hier nur einige kurze Daten zur Größe und den Farbschlägen. Die Rüden
dürfen laut Standard eine Größe von 63 – 70 cm haben, Hündinnen sind mit 58 – 65 cm deutlich kleiner als die Rüden und beide sollten ein der Größe angepasstes Gewicht haben.
Der Hovawart wird in drei Farbschlägen gezüchtet, in Schwarz, in Blond und Schwarzmarken, wobei die Farbe allein nicht wirklich Rückschlüsse auf das Temperament zulässt.
„Schlaftabletten oder Feuerwerker“ gibt es in allen drei Farben. Die schwarzmarkenen Hunde (schwarz mit braunen Abzeichen) sind mit ca. 60% überwiegend
vertreten, danach sind die blonden Hovawarte mit ca. 30% und die Schwarzen mit ca. 10% vertreten.
Dreimal Hovawarte vom Gut Grone - drei Farben - Bond vom Gut Grone (sm), Abeni vom Gut
Grone (b), Bursche vom Gut Grone (s)
Über das Wesen, den Charakter und die „rassetypischen Eigenschaften“ des Hovawartes kann man ebenfalls vieles in sehr guten Hovawart Büchern oder im Internet bei den einzelnen VDH-Zuchtvereinen nachlesen. Sie sollten beim Studieren dieser Beschreibungen jedoch immer auch etwas zwischen den Zeilen lesen, denn meist wurden sie von begeisterten Anhängern dieser tollen Hunde verfasst. Aber auch der Hovawart ist „nur ein Mensch“ mit seinen kleinen Macken die man kennen sollte.
Der Hovawart ist in der Regel ein durchaus sehr selbstbewusster, robuster Hund, nicht immer unbedingt jedermanns Freund und vor allem die ausgewachsenen Rüden neigen manchmal zu
einem ausgeprägten Revier- und Dominanzverhalten. Er ist ein intelligenter Hund der zum eigenständigen Denken neigt. Sollten Sie beim spazieren gehen z.B. plötzlich „Platz“ rufen, wird er unter
Umständen erst mal hinterfragen was Sie denn schon wieder gesehen haben und sich dann gemächlich legen. Das bedeutet für all diejenigen, die einen schnell reagierenden Hund erwarten, der beim
Kommando „Fuß“ sofort unterwürfig an Ihrem Knie klebt, werden wahrscheinlich enttäuscht werden. Damit ist nicht gesagt, dass man einen Hovawart nicht ausbilden kann - im Gegenteil - aber er
braucht manchmal einfach nur etwas mehr Geduld, Zeit und Konsequenz, da er als Spätentwickler gilt und erst mit ca. drei Jahren ausgereift ist.
Immer wieder wird vom Hovawart gesagt das er keinen Jagdtrieb besitzt, dieses mag im allgemeinen stimmen, dafür hat er aber durchaus einen Beute- und Hetztrieb welchen man sich allerdings in der
Ausbildung des Hovawartes recht gut zu nutze machen kann. Hovawarte sind aufgrund ihres Körperbaus sehr gute Läufer und wird das Wild erst einmal aufgescheucht, sind sie einem kleinen Wettlauf
meist nicht abgeneigt und auch rudelfremde Katzen werden durchaus schon mal " beschleunigt ".
Trotz ihrer imposanten Erscheinung sind Hovawarte dennoch sensible Familienmitglieder die eine konsequente Erziehung benötigen und sich dabei sehr eng an ihre Menschen binden. Der Hovawart wurde
ursprünglich als Hof- und Wachhund gezüchtet dessen Aufgabe es war die Gehöfte eigenständig zu beschützen und Eindringlinge zu melden. Diese Berufung nimmt er auch heute noch ausgesprochen
ernst!
Sein Grundstück, sein Revier und sein Rudel bewacht er zuverlässig, aus innerem Antrieb heraus, dieses sollte man Wissen um seinen Wach- und Schutztrieb in die richtigen Bahnen lenken zu können.
Ihr Hovawart braucht geistige und körperliche Beschäftigung – einfach nur mal Gassigehen und ein Garten reichen ihm nicht.
Der Hovawart ist ein intelligenter, wachsamer, lernwilliger Hund der nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden möchte, der Zeit mit seiner Familie einfordert und eine Aufgabe
braucht. Bekommt er all dies, ist er Ihnen ein angenehmer, liebevoller, treuer Freund und loyaler Begleiter in unterschiedlichsten Lebenslagen über hoffentlich viele Jahre.
Durch seine wertvollen, speziellen Veranlagungen und Eigenschaften ist der Hovawart ein bewegungsfreudiger, selbstbewusster, arbeitsfreudiger
Individualist.
Er ist kein "Jedermannshund", sondern muss mit Geduld, Konsequenz und viel Zuwendung erzogen werden. Dabei ist er jedoch auch sensibel und seinen Menschen ein ausgesprochen anhänglicher
Partner.
Literatur-Empfehlung:
Der Hovawart, Das große Rassehandbuch
Susanne Kerl
Müller Rüschlikon; Auflage: 1 (29. Februar 2012)
ISBN-10: 3275018019